Die magnetometergesteuerte intraoperative Detektion von Sentinel-Lymphknoten nach Injektion von superparamagnetischen Eisenoxidpartikeln stellt ein vielversprechendes neues Verfahren zur zielgerichteten Lymphknotenentfernung und damit Alternative zur radioaktiven Markierung (99mTechnetium-Nanokolloid) und Detektion mittels Gammasonde dar. Letztere bietet zwar eine hohe Sicherheit im Metastasennachweis, jedoch stellen dabei die Strahlenexposition von Patienten und Untersucher und die Verfügbarkeit des radioaktiven Tracers bzw. die nuklearmedizinische Logistik Probleme dar.
Gegenstand der im Projekt SentiMagPro II gestarteten Studie ist die Überprüfung dieses neuen Diagnoseverfahrens hinsichtlich seiner Detektionsrate und Sensitivität nach transrektaler Injektion des supraparamagnetischen Tracers in die Prostata und der Vergleich mit den Daten der herkömmlichen radioaktiven Markierung und Detektion mittels Gamma-Sonde. Hierzu wird OFFIS den Aufbau des Dokumentationssystems sowie dessen Pflege und erforderliche Modifikationen während der laufenden Studie in enger Abstimmung mit der Universitätsklinik für Urologie des Klinikum Oldenburgs (Studienleitung), sowie der Abteilung für Epidemiologie und Biometrie der Versorgungsforschung, Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchführen.
Die Studie schließt an der weltweit ersten Studie zum Einsatz der magnetometergesteuerten intraoperativen Detektion von Sentinel-Lymphknoten nach Injektion von superparamagnetischen Eisenoxidpartikeln beim Prostatakarzinom an, die von der Universitätsklinik für Urologie des Klinikum Oldenburg jüngst erforgreich abgeschlossen wurde. In ihr konnte bereits die prinzipielle Funktionsfähigkeit der magnetometergesteuerten Detektion für die Prostata nachgewiesen werden.
Alexander Winter, Svenja Engels, Philipp Goos, Marie-Christin Süykers, Stefan Gudenkauf, Rolf-Peter Henke, Holger Gerullis, Friedhelm Wawroschek; The Journal of Urology; 05 / 2016