REMARK 2.0 Zusammenspiel von zeitvariablen Netzentgelten verschiedener Vermarktungsoptionen

Motivation

Zusammenspiel von zeitvariablen Netzentgelten verschiedener Vermarktungsoptionen: Auswirkung auf die Netzauslastung, den Investitionsbedarf sowie die Netzkostendeckung; Teilvorhaben: Agentenmodellierung zeitvariabler Netzentgelte als „Software as a Service“ Bewertungsplattform

Die rasche Elektrifizierung von Wärme und Verkehr wird den Strombedarf in den Niederspannungsnetzen durch neue flexible Lasten wie Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen erheblich erhöhen. Um dies abzufedern, werden in Deutschland gemäß §14a und §41a EnWG zeitvariable bzw. dynamische Netzentgelte eingeführt, die einen flexiblen Verbrauch anreizen und gleichzeitig eine faire Kostendeckung für Netzbetreiber sicherstellen sollen.

Die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Preissignalen aus Strommärkten, Systemdienstleistungen und Netzentgelten sind bislang jedoch weitgehend unerforscht. Nicht abgestimmte Signale können Ineffizienzen verursachen, während eine ungeeignete Ausgestaltung der Netzentgelte sowohl die Systemsicherheit als auch die Netzfinanzierung gefährden kann.

Daher ist eine systematische, simulationsbasierte Analyse erforderlich, um zu verstehen, wie dynamische Netzentgelte das gleichzeitige Verbrauchsverhalten, den Netzbetrieb und die Erlösstrukturen beeinflussen. Dies gilt insbesondere auf der Niederspannungsebene, die mit bestehenden Simulationswerkzeugen bisher nur unzureichend abgebildet werden kann.

Ziele

Das Projekt REMARK 2.0 zielt darauf ab, die bestehende REMARK-Toolbox weiterzuentwickeln und zu operationalisieren, um die Analyse dynamischer Netzentgelte und deren Wechselwirkungen mit anderen Marktpreissignalen zu ermöglichen:

  • Erweiterung der REMARK-1.0-Toolbox auf die Niederspannungsebene, einschließlich Haushalten, flexibler Anlagen (EVs, Wärmepumpen) und Netzentgeltsysteme, um mehrere gleichzeitige Preissignale analysieren zu können.
  • Integration von Netzkosten- und Erlösmodellen, um die Auswirkungen zeitvariabler Netzentgelte auf Netzbetrieb und Finanzierung zu bewerten.
  • Erweiterung der Flexibilitätsmodellierung, um haushaltsbezogene Flexibilitäten und Verbrauchsmuster neben Erzeugern und Speichern abzubilden.
  • Entwicklung einer Cloud-basierten „REMARK-as-a-Service“-Plattform, die skalierbar, ressourceneffizient und ohne lokale Installation für verschiedene Akteure zugänglich ist.
  • Beschleunigung der Simulationsleistung, um sowohl präventive als auch nahezu echtzeitfähige kurative Netzmaßnahmen (z. B. Redispatch, §14a) abbilden zu können.

Durch diese Zielsetzungen entsteht ein offenes, quelloffenes SaaS-Werkzeug zur Spezifikation, skalierbaren Simulation und Analyse der Wechselwirkungen zwischen Energiemärkten, Netzentgelten und Systemdienstleistungsmechanismen als Beitrag zu einer effizienten, sicheren und kostendeckenden Elektrifizierung des Energiesystems.

Personen

Projektleitung Intern

Wissenschaftliche Leitung

Partner
EERA Consulting
www.eera-consulting.de
Stadtwerk Haßfurt GmbH
www.stwhas.de

Laufzeit

Start: 01.10.2025
Ende: 30.09.2028

Fördermittelgeber

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