Modellierung des Bilanzierungssystems zur Bewertung des Eigenverbrauchs durch PV-Anlagen bei Haushaltskunden

BIB
Steffen Wehkamp, Tim Wawer
Klimaziele 2050: Chance für einen Paradigmenwechsel?
Die Zuordnung von Energiemengen anhand von Standardlastprofilen ist im Falle einer Eigenversorgung fehlerhaft. Diese weist eine typische Systematik auf, welche von den gegebenen Standardlastprofilen als auch den Annahmen zur Berücksichtigung des Eigenverbrauchs in der Bilanzierung abhängt. Je nach Bilanzierungsverfahren liegen dabei die Prognose- oder Mengenrisiken bei dem Verteilnetzbetreiber oder den Lieferanten. Dementsprechend wirkt sich die Fehlbilanzierung über die Netzentgelte oder Strompreise auf die Kosten der Netznutzer aus. Bei der Quantifizierung dieser Aussage konnte festgestellt werden, dass zumindest bei optimaler Prognose die entstehenden Kosten volkswirtschaftlich vernachlässigt werden können. Mit dem vorgestellten Modell ist es möglich die Prognosequalität für den Differenzbilanzkreis eines Netzgebietes zu verbessern und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren. Das modellierte Verfahren berücksichtigt eine perfekte Prognose der Last und der PV-Einspeisung. Dieses entspricht einer Nutzung der Daten intelligenter Messsysteme zur Bewirtschaftung des Differenzbilanzkreises, wie in den §§ 66-67 MsbG vorgesehen. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen ist für eine reale monetäre Bewertung eine Sensitivitätsanalyse notwendig, um die in der Praxis üblichen Prognosequalitäten und die daraus resultierenden Kosten abzubilden. Darauf aufbauende Untersuchungen könnten so gestaltet werden, dass die Vor- und Nachteile der heutigen Bilanzierung mit einer digitalisierten Bilanzierung verglichen würden.
Februar / 2017
conference
Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der TU Wien AAEE (Austrian Association for Energy Economics)
107-109