Wechsel im OFFIS Vorstandsvorsitz Wir denken Zukunft - ein Anspruch, den sich das Informatikinstitut OFFIS in seinen Projekten täglich stellt. Ganz nach diesem Motto hat Prof. Dr. Wolfgang Nebel heute nach 15 Jahren als Vorstandsvorsitzender des OFFIS seinen Vorsitz, mit Blick auf eine frühzeitige Nachfolgeregelung, an seinen Kollegen Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff weitergegeben. Beide arbeiten seit mehreren Jahren gemeinsam im OFFIS Vorstand.

04.06.2020Pressemitteilung

Gemeinsam Zukunft gestalten - Prof. Dr. Wolfgang Nebel (links) und der neue Vorstandsvorsitzende des OFFIS Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff(heute natürlich im Corona-notwendigen Abstand zueinander) ©OFFIS - Institut für Informatik | Bonnie Bartusch

Auf der heutigen Mitgliederversammlung des OFFIS e.V. stand die Vorstandswahl turnusgemäß auf der Tagesordnung. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Prof. Nebel hatte bereits im Vorfeld angekündigt, den Vorsitz abzugeben und Herrn Prof. Lehnhoff als seinen Nachfolger empfohlen. Prof. Nebel wollte hierdurch einen Generationswechsel in Kontinuität ermöglichen. Der Vorstand hat daraufhin ebenfalls einstimmig Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff als Nachfolger im Vorsitz gewählt. Prof. Lehnhoff ist seit 2016 Mitglied im OFFIS Vorstand.

Prof. Nebel hatte den Posten als Vorstandsvorsitzender seit Juni 2005 inne. „Seit 1998 bin ich im OFFIS Vorstand, bleibe als wieder gewähltes Vorstandsmitglied selbstverständlich auch weiterhin aktiv und stelle mein Netzwerk und meine Erfahrung dem Wohl des OFFIS zur Verfügung.“ so Nebel. „Nach 15 Jahren als Vorsitzender des Vorstandes finde ich es jedoch wichtig, mit Blick auf die Zukunft, frühzeitig die Weichen zu stellen und der nächsten Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Gestaltungsräume für die digitale Zukunft zu bieten. Als OFFIS-Vorstand sind wir uns unserer Verpflichtung als Arbeitgeber von zwischenzeitlich rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Bedeutung des Instituts für das Land Niedersachsen und die Region stets sehr bewusst.“ führt Nebel weiter aus.

Der 42jährige Lehnhoff ist seit 2010 in Oldenburg. Zunächst bis 2015 als Juniorprofessor für Energieinformatik an der Universität Oldenburg. Seit Ende 2015 ist er dann als Professor für Energieinformatik in Oldenburg geblieben und als Bereichsvorstand im OFFIS Bereich Energie aktiv. Prof. Lehnhoff ist verheiratet und hat eine dreijährige Tochter. „In den letzten 10 Jahren bin ich mit der Region und dem OFFIS quasi verwachsen.“ schmunzelt Lehnhoff und ergänzt „Ich habe hier in Oldenburg und am OFFIS ein tolles Umfeld für exzellente Forschung. Allein in meiner Disziplin, der Energieinformatik, sind wir meines Wissens heute europaweit der größte Forschungs- und Entwicklungsstandort - und das OFFIS entwickelt sich stetig weiter. Mit der Ausgliederung unseres Forschungsbereichs Verkehr in das neue DLR-Institut „System Engineering für zukünftige Mobilität“ entsteht ein weiterer deutscher Forschungshotspot in Oldenburg.“

Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt und hat seinen Hauptsitz in Köln. In 2019 gab es neben dem Beschluss zur Gründung des weiteren DLR-Instituts die Entscheidung zum Ausbau und der Weiterentwicklung der bisherigen Außenstelle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Osnabrück, hin zu einem DFKI-Labor Niedersachsen mit den Niederlassungen Osnabrück und Oldenburg. Übergreifendes Forschungsthema wird die Umgebungswahrnehmung autonomer Systeme sein.

„Durch diese neuen Ansiedlungen exzellenter Forschungseinrichtungen der Digitalisierung ist Oldenburg deutlich sichtbar in die Bundesliga der IT-Standorte aufgestiegen. Umso wichtiger ist ein verbindendes Dach an einem zentralen Ort, um die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit der Wissenschaftseinrichtungen und der Wirtschaft noch weiter zu intensivieren.“ greift Nebel auf „Unsere Planungen zum IT-Campus laufen unverändert weiter.“ Lehnhoff freut sich auf die Herausforderungen, die dieses und weitere kommende Projekte bringen werden: „Die Digitalisierung wird für den Nordwesten und insbesondere Oldenburg in den kommenden Jahren prägend sein – OFFIS freut sich darauf, diese Entwicklung weiter aktiv mitzugestalten.“
 

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Weiterführende Informationen

Vita Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff

Sebastian Lehnhoff studierte Informatik an der Technischen Universität Dortmund und promovierte im Frühjahr 2010 am Lehrstuhl für Betriebssysteme und Rechnerarchitektur.

Von 2010-2015 war er Juniorprofessor für Energieinformatik an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg, einer Stiftungsprofessur des OFFIS – Institut für Informatik. Seit Ende 2015 ist er Professor für Energieinformatik in Oldenburg und als Bereichsvorstand im OFFIS Bereich Energie tätig. Hier beschäftigt er sich mit Forschungsthemen im Umfeld intelligenter Energiesysteme, sogenannte Smart Grids. Schwerpunkte sind echtzeitfähige Methoden für sicherheitskritische Anwendungen in elektrischen Energiesystemen, netzorientierte dezentrale Betriebsführung sowie die Co-Simulation komplexer Energiesysteme. Seit 2016 ist Sebastian Lehnhoff Mitglied im OFFIS-Vorstand.

Prof. Lehnhoff ist acatech-Mitglied und aktiv in einer Vielzahl Gremien, Arbeitskreisen und Fachgruppen zum Thema Energieinformationssysteme, unter anderem im Leitungsgremium der GI-Fachgruppe Energieinformatik, im Vorstand des Energieforschungszentrums Niedersachsen (EFZN), im internationalen Smart Grid Action Network (ISGAN) der IEA und als Sprecher des Zukunftslabors Energie im ZDIN – Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen. Er ist Aufsichtsratsmitglied der KoCoS Messtechnik AG und technischer Vorstand der openKONSEQUENZ e.G., die modulare und quelloffene Software für Netzleitsysteme entwickelt.

Vita Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel

Wolfgang Nebel ist nach einer Tätigkeit in der Industrie seit 1993 Professor für Technische Informatik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, seit 2005 Vorstandsvorsitzender des Informatik-Instituts OFFIS, seit 2015 Vorstand des edacentrum e.V., Hannover sowie berufenes Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und Sprecher deren Themennetzwerks IKT, seit 2018 Vorstand des ITS-mobility e.V. und seit 2019 Mitglied des Hauptvorstands des bundesweiten Branchenverbands Bitkom e.V.

Prof. Nebel ist Mitgründer mehrerer Start-Up Unternehmen der IT-Branche, Fellow des IEEE sowie Mitglied zahlreicher Berufsverbände und Gremien. Von 2015 bis 2019 war er wissenschaftlicher Vizepräsident der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e. V. Weiterhin ist er Mitglied des Lenkungskreises des German-Turkish Advanced Research Centre for ICT (GT ARC) sowie Sprecher des Direktoriums des ZDIN - Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen. Prof. Nebel ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Vierol AG.

Prof. Nebel lehrt und forscht auf dem Gebiet neuartiger Entwurfsmethoden und Werkzeuge für eingebettete Systeme. Sein besonderes Interesse gilt hierbei neuen Technologien zur Reduktion des Energieverbrauchs sowie der Erhöhung der Robustheit in Informations- und Kommunikationssystemen. Er publizierte in diesem Themenfeld mehr als 200 Veröffentlichungen.

Neben Familie und Beruf begeistert sich Wolfgang Nebel für das Hochseesegeln und die Fotografie.

Über OFFIS – Institut für Informatik

Das „OFFIS – Institut für Informatik“, wurde am  6. Juli 1991 als erstes An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in der Rechtsform eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins gegründet. Das Institut wird von einem fünfköpfigen Vorstand geführt:

  • Prof. Dr. techn. Susanne Boll-Westermann
  • Prof. Dr.-Ing. Axel Hahn
  • Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein
  • Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff (Vorsitz)
  • Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Nebel

Die Verantwortung für das Management des Instituts obliegt dem Geschäftsführer Dr. Holger Peinemann.

Das Informatikinstitut OFFIS ist ein international tätiges Forschungs- und Entwicklungsinstitut für ausgewählte Informatiktechnologien und praxisrelevante IT-Forschungsbereiche. Der Fokus des Institutes liegt auf dem technologischen Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft. Daher setzt OFFIS Forschungsergebnisse und wissenschaftliches Know-how aus der Informatik in Prototypen um, die anschließend von Kooperationspartnern zu marktfähigen Produkten weiterentwickelt werden können.

In durchschnittlich 70 laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten leistet OFFIS mit seinen rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Forschung und prototypische Entwicklungsarbeit in den Bereichen Energie, Gesundheit, Produktion und Verkehr auf höchstem internationalem Niveau. Dabei kooperiert OFFIS mit weltweit über 700 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.
www.offis.de