Die Ems-Dollart-Region (EDR) hat mit dem Projekt “Speed Up!” einen wichtigen Schritt in Richtung technologiegestützter Pflege gemacht. Ziel des von niederländischen und deutschen Partnern getragenen Projekts war es, den Einsatz von sensor- und robotikbasierter Technologien im Gesundheitswesen – insbesondere in der Pflege – zu beschleunigen.
Ein zentrales Ergebnis ist der Aufbau eines starken, grenzüberschreitenden Netzwerks aus Pflegefachpersonen, Technologieentwicklern und Forschenden. Regelmäßige Online- und Präsenztreffen haben nicht nur den fachlichen Austausch gefördert, sondern auch gegenseitiges Verständnis und Vertrauen gestärkt. In den Niederlanden konnte dabei auf ein langjährig etabliertes Pflegenetzwerk zurückgegriffen werden, während in Deutschland bestehende Kontakte zu technologieinteressierten Einrichtungen den Einstieg erleichterten.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bedarfsermittlung in Pflegeheimen. Mittels Fragebögen und Fokusgruppen wurden Wünsche und Anforderungen an neue Technologien erfasst. Die Auswertung zeigte, dass auf beiden Seiten der Grenze ähnliche Prioritäten bestehen – mit dem Unterschied, dass in den Niederlanden bereits umfangreichere Praxiserfahrungen vorliegen. Während dort der Fokus stärker auf patientenorientierten und sozio-emotionalen Aspekten liegt, steht in Deutschland die Unterstützung konkreter Abläufe im Pflegealltag im Vordergrund.
Darüber hinaus erstellte das Projektteam eine umfassende Übersicht zu Anbietern und Entwicklern von Sensor- und Robotiklösungen für das Gesundheitswesen in beiden Ländern. Dabei wurde deutlich: Technologien zur physischen Entlastung sind noch unterrepräsentiert, während Monitoring- und Sicherheitssysteme sowie kognitive Unterstützung stärker verbreitet sind.
Auch für die Zukunft wurde vorgesorgt: Erste Pläne für ein niederländisch-deutsches Ökosystem für Sensorik und Robotik liegen vor und könnten die Basis für ein größeres Interreg-Projekt bilden.
Trotz sprachlicher und organisatorischer Unterschiede wurde die Zusammenarbeit von allen Beteiligten als sehr positiv bewertet. Viele der neu geknüpften Kontakte werden auch nach Projektende weiterbestehen – eine solide Grundlage für künftige gemeinsame Innovationen in der Pflege.