Oldenburger Initiative in Coronazeiten - Maker vs. Virus

15.04.2020 Aktuelles

3D-Druck im OFFIS © Bonnie Bartusch

Unterstützen im Rahmen privater Möglichkeiten und nicht einfach nur abwarten! So kann in knappen Worten das derzeitige Engagement der deutschen Maker-Szene, die unter dem Motto „Maker vs. Virus“ in Corona-Zeiten zusammenarbeitet, beschrieben werden. Auch im Raum Oldenburg haben sich zahlreiche ehrenamtliche Maker zusammengeschlossen, um schnell und unbürokratisch bei Bedarf zu helfen. Der Begriff Maker-Szene steht für eine Community von Menschen, die neue Dinge selbst herstellt oder existierende umbaut und dazu aktuelle Technik, wie 3D-Drucker einsetzt.

Derzeit werden Schutzausrüstungen immer knapper, in manchen Arztpraxen und Pflegeheimen werden beispielsweise kleinere Mengen behilflicher Gesichtsschilde – sogenannte Faceshields – benötigt.  Hygiene und insbesondere der Schutz des eigenen Teams sind für viele Einrichtungen sehr wichtig in dieser Zeit. Bei den Faceshields handelt es sich um ein transparentes Visier, das beim Vorbeugen einer möglichen Tröpfcheninfektion helfen kann.

Die Oldenburger Community organisiert sich dafür über eine Online-Plattform. Dort sind unter anderem Privatleute, Akteure des „Kreativität trifft Technik e. V.“, der Universität, des Projekts Innovative Hochschule Jade-Oldenburg (IHJO) und des OFFIS aktiv. Das Prinzip: Open Source. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer kann Teile drucken, Fragen einstellen, Pläne für Druckerzeugnisse einsehen, Anregungen geben und wieder hochladen. Gemeinsam unterstützen sie unbürokratisch akute, kleinere regionale Anfragen von Faceshields und weiteren Speziallösungen.

Nach einer solchen Speziallösung sucht auch ein Oldenburger Rettungsdienst: Hier werden Adapter benötigt, die im Notfall Schutzmasken der Feuerwehr mit einem Luftfilter verbinden können. Die ersten Teile sind am Innovation(s)Campus der IHJO und im Fab-Lab des OFFIS gedruckt worden. Aktuell werden sie getestet, um die Funktion der Adapter beurteilen zu können.

Wichtig zu wissen ist, dass alle Maker keine medizinischen oder zertifizierten Produkte herstellen, sie decken lediglich einen akuten Bedarf kleinerer Mengen an bestimmten Gegenständen oder Teilen ab, die derzeit nicht regulär zu beziehen sind. Sie gelten als persönliche Schutzausrüstung, die auf eigene Gefahr benutzt werden können und vor Gebrauch desinfiziert werden müssen.

Wer sich mit der Oldenburger Maker vs. Virus Szene vernetzen möchte oder eventuell selbst Bedarf an einer Speziallösung hat, schreibt einfach eine Mail an MakerOL(at)offis.de.

Hier finden Sie das Beitragsbild als Download (Bildnachweis: OFFIS © Bonnie Bartusch)