Am 1. und 2. Juni 2023 fand der Healthcare Hackathon in Oldenburg statt. Das Klinikum Oldenburg, die Universität Oldenburg und das OFFIS – Institut für Informatik haben im letzten Jahr gemeinsam das deutschlandweite Eventformat nach Oldenburg geholt.
45 kreative Köpfe aus der Gesundheits- und IT-Branche sowie Studierende entwickelten innerhalb der zwei Veranstaltungstage innovative Lösungen für spezielle Herausforderungen des Gesundheitswesens.
Bei der Eröffnung begrüßte der Moderator die Teilnehmer sowie Challengegeber, Coaches und Organisatoren - die teilweise aus ganz Deutschland angereist waren - in den Räumlichkeiten von ZUKUNFT.unternehmen in der August-Hanken-Straße in Oldenburg. In der großen Halle stehen verschiedene Container, die an Start-Ups vermietet sind. Die Halle ist ausgestattet mit Kreativecken, Loungemobiliar und Arbeitsplätzen. Sie bietet viel Raum, um Medizin und Gesundheit neu zu denken.
„Mit der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, zwei Tage außerhalb der festen Strukturen des Klinik-Alltags zu gestalten und die Kreativität zu fördern“, hieß es in den Grußworten von Prof. Dr. Andrea Hildebrandt von der Universität Oldenburg und Rainer Schoppik, Vorstand des Klinikums Oldenburg. Dr. Frank Oppenheimer vom OFFIS bot während der zwei Tage die Unterstützung seines Teams an - speziell bei Fragen zum Thema Digitalisierung.
Acht Challenges wurden in diesem Jahr von Kliniken und Unternehmen aus dem Gesundheitswesen eingereicht. Unter anderem beinhalteten diese die digitale körperliche Vorbereitung von Patientinnen und Patienten vor einem geplanten stationären Aufenthalt oder den Einsatz von VR-Brillen zur Schmerzlinderung.
Nach der Teamfindung verteilten sich die Gruppen auf die vorbereiteten Arbeitsplätze in der gesamten Halle. Student Thorge Haupt, Teilnehmer der Challenge zum Thema demografischer Wandel in der Pflege, freute sich auf die nächsten zwei Tage. „Ich erhoffe mir im ersten Schritt herauszufinden, in welchem Ausmaß der demografische Wandel den Pflegebedarf einschränkt, welche Herausforderungen es gibt und bin dann gespannt, welche Lösung wir entwickeln können“, erzählt der Student. Während der Brainstorming-Phase und der Ideenentwicklung wurden die Teilnehmenden von Coaches unterstützt. Im Verlauf des Tages entstanden viele Ideen. Die Zwischenergebnisse wurden am späten Nachmittag vorgestellt.
Am zweiten Tag ging es direkt an die Erstellung der Prototypen. Ein spezieller Design-Thinking-Coach unterstützte die Teams. Einige bastelten, andere arbeiteten digital. Ab dem Nachmittag bereiteten sich die Teams auf die Pitches vor. Der Coach und der Moderator gaben Tipps für eine perfekte Darbietung der Idee. Die Teilnehmenden sollten z. B. darauf achten, zum Publikum zu schauen, den USP (Unique Selling Point) der Idee hervorzuheben, eine Geschichte zu erzählen und die möglichen nächsten Schritte zu eruieren.
Die Aufregung in den Teams stieg merklich an und die Atmosphäre in der Halle wirkte hochkonzentriert. Nach zwei Stunden Vorbereitung kamen alle Teilnehmer wieder zusammen. Die Fachjury bestand aus Experten des Gesundheits- und Gründungswesen, Medizintechnik und Forschung.
Von einer mit Pappe und Papier gebastelten App, über eine digitale Darstellung eines Chat-Bots mit computergesteuerter Stimme bis hin zu einem humorvollen einstudierten Schauspiel, war alles dabei. Um die Jury zu überzeugen, blieb den Teams an diesem Nachmittag nicht viel Zeit. 5 Minuten hatten sie, um ihre Idee vorzustellen. Diese in der Gründerszene üblichen Pitches dienten als Grundlage für die Auswahl der Gewinner. „Es ist beeindruckend, welche Lösungen die Teams entlang des Innovationsprozesses in nur zwei Tagen entwickelt haben“, schwärmt Mitgründerin Kim Körber vom Klinikum Oldenburg.
Die Jury kürte die Gewinner in fünf Preiskategorien. Die Idee „KarlI“ zur KI-unterstützten Onboarding-App für Mitarbeiter erhielt gleich zwei Preise. „KarlI“ hat das größte Startup-Potential und das Team erstellte den besten Prototypen. Der Preis für das größte Forschungspotential ging an das Team mit dem Konzept über die VR-Unterstützung zur Schmerzlinderung. Femtastic, ein Lösungsansatz zur Aufklärung von Frauen-Tabu-Themen wurde für den besten Praxisbezug ausgezeichnet. Und die Idee zum Prognosetool zur besseren Personalplanung in der Pflege im Hinblick auf den demografischen Wandel gewann den Preis für den besten Pitch.
Die Organisatoren des Events machen deutlich, dass die Angebote zur Weiterentwicklung der Ideen der Universität Oldenburg, des Klinikums Oldenburg und des OFFIS auch nach dem Event zur Verfügung stehen. Damit wollen sie sicherstellen, dass die digitalen Innovationen in der Gesundheitsversorgung weiter vorangetrieben werden. Der Healthcare Hackathon findet außerdem am 8. bis 10. Juni in Greifswald und am 22. bis 24. Juni in Mainz statt.
Auch im nächsten Jahr soll es in Oldenburg wieder einen Healthcare Hackathon geben. „Am 30. und 31. Mai 2024 versammeln wir uns wieder, um innovative Ideen für das Gesundheitswesen zu sammeln“, erzählt Mitgründerin Franziska Gloeden von der Universität Oldenburg.
Pressemitteilung Klinikum Oldenburg
Pressesprecher
Patrick Engelke
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