In einem Umkreis von 200 Kilometern um Bremen und Oldenburg werden jährlich rund 1,7 Millionen Autos produziert – das sind rund 30 Prozent der gesamten Produktion in Deutschland. Mit den Borgwards der frühen Bremer Automobilgeschichte haben sie jedoch nur noch wenig gemein: "Autos werden immer stärker vernetzt und autonom", betonte Matthias Brucke, Clustermanager von Automotive Nordwest, bei der Veranstaltung zum Thema "Vernetztes Auto" am 4. März 2015 im Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg (TGO). Was diese Trends für die vielen mittelständischen Zulieferer der Region bedeuten, diskutierten die Teilnehmer mit verschiedenen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Gerade die Diskussion über neue Sicherheitskonzepte kommt nach Meinung der Experten nicht zu früh. "Das vernetzte Auto ist schon fast Realität", erklärte Dr. Sibylle Fröschle vom OFFIS – Institut für Informatik in Oldenburg. Dabei sei von der "Car2X-Kommunikation" die Rede, also der Interaktion des Autos mit einem beliebigen anderen Objekt, beispielsweise einem Fahrzeug oder einem Teil der Infrastruktur. Im vergangenen Jahr haben das Institut ETSI und das Europäische Komitee für Standardisierung (CEN) die ersten internationalen IT-Standards für derartige Kommunikation veröffentlicht.
Grundsätzlich stellt die Interaktion zwischen Autos laut Fröschle auch schon keine Schwierigkeit mehr da. Vollzieht ein Verkehrsteilnehmer eine Vollbremsung, kann problemlos eine automatische Warnung an die folgenden Fahrzeuge gesandt werden. Auch ein Bremsmanöver könnte im nachfolgenden Wagen automatisch eingeleitet werden, bevor der menschliche Fahrer überhaupt registriert hat, dass eine Handlung erforderlich ist. "Das macht unsere Verkehrssituation sicherer, öffnet aber auch Tore für Angreifer", so Fröschle.
Den vollständigen Rückblick der Veranstaltung finden Sie unter http://www.automotive-nordwest.de/index.php/veranstaltungen/rueckblick/1759-auto-der-zukunft-vernetzt-und-autonom-am-04-03-in-oldenburg.html
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