Trillium II: Gesundheitsdaten im Reisegepäck

20.12.2016Gesundheit

Eine plötzliche Erkrankung oder ein Unfall während eines Auslandsaufenthalts: Niemand wünscht sich das, aber es passiert doch immer wieder, insbesondere in den Urlaubsregionen. Weltweit laufen zurzeit mehrere Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Qualität der ärztlichen Versorgung in dieser Situation zu verbessern. Dazu sollen dem behandelnden Arzt im Aufenthaltsland eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten über den Patienten - zum Beispiel zu Impfungen, Allergien, Medikamenten, bekannten Erkrankungen, früheren Operationen sowie Implantaten - verfügbar gemacht werden. Dies soll sicherstellen, dass Verständigungsprobleme zwischen Arzt und Patient nicht zu vermeidbaren Fehlbehandlungen führen.

Das im Januar 2017 startende EU-Projekt Trillium II hat als sogenannte "Coordination and Support Action" das Ziel, die verschiedenen Initiativen weltweit zusammenzubringen und auf die Entwicklung einer internationalen ISO-Norm für die sogenannte "Patient Summary" hinzuarbeiten. Das Projekt setzt dabei auf den Ergebnissen des erfolgreich abgeschlossenen Projekts "Trillium Bridge" auf, welches die Europäische und die US-amerikanische Patient-Summary-Initiativen verglichen und Werkzeuge für eine Umwandlung unterschiedlicher Dokumentenformate entwickelt und erprobt hat. Trillium II wird neue, ergänzende Anwendungsfälle für Patient Summaries untersuchen, Software-Werkzeuge zur Erprobung der Normentwürfte entwickeln und erproben sowie die Erfahrungen daraus in den Normungsprozess einfließen lassen. Darüber hinaus wird das Projekt Firmen aus dem rasant wachsenden Bereich der Gesundheits-Apps in die Entwicklungen einbeziehen.

OFFIS analysiert im Projekt, welche Anwendungsfälle für Patient Summaries die Einbindung medizinischer Bild- und Signaldaten erfordern und wie eine solche Einbindung technisch umgesetzt werden kann.