Die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, Cornelia Rundt, besuchte heute das Informatik-Institut OFFIS, um sich über das Institut insgesamt und die aktuellen Projekte des Bereichs Gesundheit zu informieren. Im Mittelpunkt der Gespräche standen darüber hinaus die Umsetzung des Nationalen Krebsplans durch das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG) für Niedersachsen sowie der neue Schwerpunkt Versorgungsforschung der Medizinischen Fakultät an der Universität Oldenburg.
Nach einer Einführung in den Aufbau und die breite, anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit des OFFIS durch deren Vorstände Prof. Appelrath und Prof. Hein besichtigte die Ministerin ein voll funktionstüchtiges 2-Zimmer Senioren-Appartement mit eigenständiger Küche und Bad. Anhand konkreter Projektbeispiele wurde klar, wie eine technisch solide, komfortable und unaufdringliche Unterstützung von älteren Menschen einen Beitrag dazu leisten kann, deren Unabhängigkeit und Lebensqualität zu steigern und die Effizienz in der Pflege und der medizinischen Versorgung zu verbessern. Die Ministerin zeigte sich sehr beeindruckt von der praktischen Umsetzung der technologischen Lösungen, insbesondere da die Arbeiten im Bereich des so genannten Ambient Assisted Living (AAL) von OFFIS einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Probleme des demographischen Wandelns leisten können.
„OFFIS zeigt, wie sinnvoll eingesetzte moderne Technik ältere Menschen dabei unterstützen kann, ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung zu führen“, zeigte sich Ministerin Cornelia Rundt von dem Modellappartement begeistert. Das Institut habe sich mit seinen innovativen Entwicklungen, um den aktuellen gesellschaftlichen und gesundheitlichen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, eine hervorragende Position in der Forschungslandschaft aufgebaut, so Rundt.
Im Anschluss an die Besichtigung wurde gemeinsam mit Prof. Appelrath und dem Ärztlichen Leiter der Registerstelle des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen (EKN), Herrn Kieschke, über die Umsetzung des KFRG in Niedersachsen gesprochen. Zur Verbesserung der Qualitätssicherung der onkologischen Versorgung wird eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung gesetzlich vorgeschrieben.
Als Auswertungsstelle der klinischen Krebsregistrierung auf Landesebene bietet sich nach Aussagen von Appelrath und Kieschke die Registerstelle des EKN in Oldenburg an, da sie bereits einen Teil der zu erhebenden Daten routinemäßig erhebt und als eine unabhängige Einrichtung nicht selbst an der onkologischen Versorgung teilnimmt. Appelrath, der bereits seit rund 20 Jahren in der Krebsregistrierung Niedersachsens aktiv ist, betont: „Die hohen Anforderungen des Datenschutzes können mit den Erfahrungen des EKN im Umgang mit pseudonymisierten Daten in bewährter Form umgesetzt werden und flexible Analysen der großen Datenmengen sind mit der von OFFIS entwickelten Auswertungssoftware problemlos möglich.“
Abschließend wurde Ministerin Rundt das in Gründung befindliche Department für Versorgungsforschung an der neuen Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg vorgestellt. „Hier werden Versorgungsepidemiologie und -qualität sowie die dazu nötige Datenanalyse auch mit Blick auf die Krebsdokumentation und -behandlung integriert, wie es im Nationalen Krebsplan erwartet wird.“, erläuterte Prof. Appelrath, der ebenfalls Prodekan der Fakultät ist. Die Daten eines flächendeckenden klinischen Krebsregisters könnten dem Department für Versorgungsforschung zur Verfügung stehen, um dazu beizutragen, die onkologische Versorgung in Niedersachsen auf einem gleichmäßig hohen Niveau zu halten.
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