Neue Mikrorobotik-Konferenz erfolgreich gestartet

03.08.2016Gesundheit

Professor Fatikow - Initiator der MARSS - International Conference on Manipulation, Automation, and Robotics at Small Scales

Die gesamte Elite der Mikrorobotik-Forschung ist dem Ruf des Oldenburger Mikrorobotikers Professor Sergej Fatikow gefolgt und kam in der Zeit vom 18. bis 22. Juli dieses Jahres nach Paris, um an der ersten International Conference on Manipulation, Automation, and Robotics at Small Scales, MARSS, teilzunehmen. Diese neue Konferenz wurde von Prof. Fatikow ins Leben gerufen. Sie wird jährlich von einem hochrangigen Steering Committee organisiert, das von 35 führenden Wissenschaftlern aus aller Welt gebildet wird.

MARSS hat den hohen Anspruch, die weltweit führende Konferenz für den gesamten Themenbereich Mikrorobotik, Manipulation, Automation, Messung sowie Charakterisierung auf der Mikro- und Nanoskala zu werden. Die Konferenz wird gleich von zwei wichtigen IEEE-Institutionen technisch unterstützt und vorangetrieben: der IEEE  Robotics and Automation Society und dem IEEE Nanotechnology Council. Professor Fatikow leitet in der IEEE Robotics and Automation Society das Technological Cluster on Micro/Nano Robotics and Automation. Die Konferenz wurde von der Université Pierre et Marie Curie (UPMC), Paris, mit organisiert und fand auf dem ehrwürdigen Campus der medizinischen Fakultät der Sorbonne im Quartier Latin im Zentrum von Paris statt. Über 130 Forscher aus 26 Ländern kamen zusammen, um über 100 Präsentationen einschließlich sechs prominenter Keynote Vorträge zu verfolgen.

Neben dem wissenschaftlichen Programm bot die Konferenz eine moderierte Podiumsdiskussion mit prominenten Teilnehmern aus Industrie und Forschung. Dieser Meinungsaustausch wurde als für beide Seiten außerordentlich fruchtbar und als ein Highlight der Konferenz wahrgenommen. Moderiert wurde diese Diskussion vom renommierten Professor Kornel Ehmann von der Northwestern University, Illinois, USA. Er hat wesentlich zur kurzweiligen Diskussion beigetragen. Begleitend zur Konferenz fand zudem eine Industrieausstellung statt, die neueste Entwicklungen der Mikrorobotik-Technologie präsentierte.

Die MARSS-Konferenz hat in Paris verschiedene Preise vergeben. Besonders zu nennen ist der Big-on-Small Award. Dieser hochdotierte Preis soll herausragende Leistungen von jungen Talenten auf den Gebieten der MARSS-Konferenz auszeichnen, die bereits nachweisbare Erfolge und internationale Sichtbarkeit erlangt haben. Drei junge Professoren aus Belgien, China und Frankreich wurden auf der Abschlussveranstaltung von den Teilnehmern gewürdigt. Der Gewinner des ersten Preises ist Prof. Micky Rakotondrabe vom angesehenen französischen Forschungsinstitut FEMTO-ST in Besançon. Dieser bedeutende Preis wird von der MARSS-Konferenz künftig jährlich verliehen, wobei nur die Mitglieder des MARSS Steering Committee und des MARSS Academic Advisory Board potentielle Kandidaten vorschlagen und in einer geheimen Abstimmung wählen dürfen.

Junge Wissenschaftler werden von MARSS auch auf einem anderen Wege gefördert: drei von insgesamt fünf Best Paper Awards werden jährlich ausschließlich an Beiträge verliehen, die federführend von einem Doktoranden eingereicht und präsentiert werden. Die ersten Best Student Paper Awards gingen in Paris an die University of California, Berkeley, USA, das Imperial College London, UK, und an die University of Pennsylvania, USA. Der Best Application Paper Award wurde an ein Forscherteam von der Technischen Universität Delft in den Niederlanden verliehen. Den Hauptpreis, den Best Conference Paper Award, ging an das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung in Dresden.

Die übereinstimmende Meinung der MARSS-Teilnehmer in Paris war, dass der Start dieser Konferenzreihe ein Meilenstein in der Entwicklung der Mikrorobotik darstellt und zu zahlreichen Anwendungen dieses zukunftsträchtigen multi-disziplinären Forschungsgebiets entscheiden beitragen wird.

Im nächsten Jahr wird die zweite MARSS-Konferenz in Montreal, Kanada, in der Zeit vom 17. bis 21. Juli 2017 stattfinden.

MARSS ist bereits die zweite internationale Konferenz, die Prof. Fatikow ins Leben gerufen hat. Seit 2011 ist er der Gründungsleiter der International Conference on Manipulation, Manufacturing and Measurement on the Nanoscale (3M-NANO), die jährlich in ostasiatischem Raum stattfindet. Das oberste Ziel von 3M-NANO ist es, die Lücke zwischen Nanowissenschaften und Ingenieurwissenschaften zu überbrücken und neue technologische Möglichkeiten und damit neue Anwendungen der Nanotechnologie aufzuzeigen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf nanoskaligen Herstellungsverfahren. 3M-NANO hat sich mittlerweile in der Nanoforschung als eines der Highlights des Jahres fest etabliert.