Autonomes Baggerschiff – Forschungsprojekt AMISIA startet Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) übergibt die Förderurkunde.

20.09.2021Aktuelles

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), bei der Übergabe der Förderurkunde an die Projektverantwortlichen. OFFIS wurde durch die drei Verantwortlichen aus dem Bereich Verkehr des Instituts vertreten: Prof. Dr. Axel Hahn (ganz rechts), Dr. André Bolles (ganz links) und Dr. Sebastian Feuerstack (Dritter von rechts). © NPorts | Andreas Burmann

Zum langfristigen Erhalt und zur Weiterentwicklung der Konkurrenzfähigkeit von Seehäfen sind zuverlässige und effiziente Umschlagsprozesse unabdingbar. Durch sie lässt sich die Wirtschaftlichkeit Deutschlands sowohl innerhalb Europas als auch weltweit gewährleisten. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), übergab jüngst die Förderurkunde seines Ministeriums und gab hiermit den Startschuss für das Anfang Oktober beginnende Forschungsprojekt AMISIA.

Im Rahmen von AMISIA wird erstmalig ein hochautomatisiertes Baggerschiff für die Gewässerunterhaltung im Emder Hafen konzipiert. Im Fokus des Forschungsprojekts steht das ressourcenschonende Rezirkulationsverfahren zur Unterhaltungsbaggerung. Es erfordert einen kontinuierlichen Einsatz des Baggerschiffs, um eine ständige Rezirkulation der Hafengewässer sicherzustellen. Hafeninfrastrukturbetreibende können auf diese Weise die Mindestwassertiefen und damit einhergehend einen sicheren und reibungslosen Ablauf in den Häfen gewährleisten.

Die Risiken des Einsatzes eines hochautomatisierten Arbeitsschiffes im Innenhafen sind aus technischer und regulatorischer Sicht bislang nicht abschätzbar. Das OFFIS – Institut für Informatik aus Oldenburg adressiert im Rahmen von AMISIA diese Fragestellung und erforscht eine Methode zur Verifikation und Validierung (V&V) für derartig hochautomatisierte Schiffe. Mittels dieser Methode sollen kritische Betriebsrisiken in der Automatisierung frühzeitig erkannt und daraus technische, organisatorische und regulatorische Lösungsansätze abgeleitet werden. Unterschiedliche Automatisierungskonzepte von der landseitigen Steuerung bis hin zu einer Überwachung eines automatisierten Betriebs werden wissenschaftlich betrachtet und schließlich in Realexperimenten mit einem hochautomatisierten Forschungsboot im Emder Hafen erprobt.

Bei der Projektdurchführung profitiert das Projekt AMISIA von der bereits seit 2014 etablierten Infrastruktur des generischen maritimen Testfelds eMIR (eMaritime Integrated Reference Platform). eMIR bietet die Möglichkeit, die Hafeninfrastruktur für die Erprobung hochautomatisierter Schiffe auszurüsten. Zum Projektkonsortium gehören neben OFFIS die Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) und die MAREVAL AG aus Hamburg.

Die Laufzeit von AMISIA beträgt drei Jahre und endet somit voraussichtlich im September 2024. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 3,2 Mio. Euro, von denen 2,3 Mio. Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stammen.

Weitere Informationen zu AMISIA

https://www.nports.de/

Weitere Informationen zu eMIR

https://www.emaritime.de/