Pflegeengpässen mit Telepflege entgegenwirken Mit der Initiative „Telepflegezentrale“ forciert das OFFIS gemeinsam mit seinen Partnern den Pflegepionieren und den Johannitern sowie dem Klinikum Oldenburg den Ausbau einer umfangreichen Teleinfrastruktur für den medizinischen Bereich. Der zunächst zweimonatige, kostenfreie Zugang zur Telepflege dient als Informationsschnittstelle zwischen „Suchenden“ und „Helfenden“.

28.04.2020Gesundheit

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Die Corona-Krise und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen treffen die rund 3,7 Millionen in Deutschland lebenden Pflegebedürftigen besonders stark, da sie allesamt der Risikogruppe angehören. Um die Infektionsgefahr dieser bestmöglich zu reduzieren, gilt in Niedersachsen seit dem 16. März 2020 ein Besuchs- und Betretungsverbot für alle einrichtungsfremden Personen. Dies bringt leider mit sich, dass Pflegeengpässe entstehen und es aktuell keine einfache Möglichkeit mehr gibt, externe Ärzte*innen hinzuzuziehen oder in ihren Praxen zu besuchen. Zudem ergeben sich im täglichen Leben innerhalb der Einrichtungen auch immer mehr fachpflegerische Fragen, beispielsweise zu spezieller Hygiene und Palliativversorgung.

Einen pragmatischen Lösungsansatz für diese Probleme bietet ein Zusammenschluss erfahrener Akteure aus der Region. „In erster Linie geht es jetzt darum, sofortige Unterstützung zur Verfügung zu stellen, indem alle Partner ihre Projekterfahrungen einsetzen und eine Kontaktstelle schaffen“, so Melanie Philip von der Pflegepionier GmbH, die gemeinsam mit den Projektpartnern, den Johannitern und dem Klinikum Oldenburg, über viele Jahre Projekterfahrung in der Telepflege verfügen.

Die Telepflegezentrale bietet insbesondere Mitarbeiter*innen von Pflegediensten, Pflegeeinrichtungen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung kostenfreie Informationen zu Fachpflegethemen.

Wichtig ist allen Beteiligten dabei vor allem auch eine möglichst große Beteiligung ambulanter Ärzte*innen. „Wir bieten daher auch eine kostenfreie Unterstützung bei der Installation von Videosprechstunden an. Denn oft hakt es bei den Einrichtungen und Ärzt*innen nicht an der Ausstattung, sondern an dem Anwendungswissen oder auch an fehlenden Prozessen und Rechtssicherheit bei der Umsetzung.“ so Prof. Dr. Susanne Boll, OFFIS-Vorstand. Die Initiative unterstützt auch bei der Akquisition von speziellen Fördermitteln zur Umsetzung.

Ziel dieses Angebotes ist ein umfangreicher Ausbau der Teleinfrastruktur. Um die Initiative zu unterstützen, können sich alle Akteure bei der Zentrale melden, die bereits Videosprechstunden anbieten oder aber sich zukünftig digital aufstellen wollen. So fällt es den Telepflege-Akteuren einfacher, Verbindungen herzustellen und regionale Bedarfe zu erfassen.

Die Website der Telepflegezentrale:http://telepflegezentrale.de