Aktuelle Sicherheitsmaßnahmen, in der Infrastruktur oder auch im Fahrzeug selbst, werden heutzutage häufig durch den Fahrer entweder missachtet (Müdigkeitswarnung), zu spät wahrgenommen (Hinweisschilder, Lichtsignale) oder gar aktiv ausgeschaltet (Kollisionsvermeidungsassistent). Um menschliches Verhalten diesbezüglich in eine Richtung zu lenken, die risikoreiche Situationen vermeidet, verfolgt das Projekt das Konzept des Nudgings (engl.: Stupsen, leicht drücken) wodurch gewohntes, fehleranfälliges (Verkehrs-) Verhalten aufgebrochen und verändert werden soll. Nudging ist der Verhaltensökonomie entlehnt und wird eingesetzt, um menschliches Verhalten auf einer subliminal unterbewussten Ebene in eine gewünschte Richtung zu nudgen, jedoch ohne alternative Handlungsoptionen aktiv zu verbieten.
Das Projekt beschäftigt sich mit menschlichem Verhalten im Straßenverkehr als eine der häufigsten Unfallursachen. Dabei versucht das Projekt menschliches Verhalten über „Nudging“ in eine Richtung zu lenken, die risikoreiche Situationen vermeidet. Nudging stammt aus der Verhaltensökonomik und bezeichnet eine Methode, das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise zu beeinflussen, ohne dabei auf Verbote und Gebote zurückzugreifen. Das Konsortium wird im Rahmen des Projektes sogenannte „Nudging“ Maßnahmen im Automobilbereich entwickeln, planen und implementieren. Hierbei werden besonders die Anwendungsbereiche Infrastruktur (beleuchteter Fahrbahnbelag zur Darstellung von Trajektorien), Fahrzeug HMI aber auch elaborierte Coaching Maßnahmen betrachtet. OFFIS wird dabei insbesondere an dem Design des HMI beteiligt sein und modellbasiert Informationspräsentationen ableiten und evaluieren, die den Fahrer bei einer schnellen und korrekten Wahrnehmung relevanter Informationen unterstützen.
Model-based HMI Design
Olaf Op den Camp, Jeroen Uittenbogaard, Maximilian Schwalm, Bram Bakker, Marie-Christin Harre; 27th Aachen Colloquium Automobile and Engine Technology; 10 / 2018